Hämorrhoidenbehandlung

Hämorrhoiden sind natürliche Schwellpolster am Übergang vom Mastdarm zum Afterkanal. Sie haben eine besondere Bedeutung bei der Feinkontinenz, da sie helfen (wie ein Schwamm) den Analkanal zu verschließen. Ein Leben ohne Hämorrhoiden hieße flüssigen Stuhl nicht mehr halten zu können.

Häufig spricht man jedoch von "Hämorrhoiden" wenn Beschwerden auftreten. Dann sind sie die Ursache von Afterjucken, Entzündungen, Blutungen oder Stuhlverschmutzung der Wäsche. In diesem Fall spricht man auch von einem Hämorrhoidal-Leiden.

Durch die proktologische Untersuchung lassen sich "Hämorrhoiden" einteilen.

Gradeinteilung

  • Grad 1
    Innere Hämorrhoiden, welche die Schleimhautgrenze beim Pressversuch nicht überschreiten
  • Grad 2
    Innere Hämorrhoiden, welche die Schleimhautgrenze überschreiten
  • Grad 3
    Schon äußerlich sichtbarer Hämorrhoiden, die sich aber wieder zurückdrängen lassen
  • Grad 4
    Außen liegende Hämorrhoiden, die sich nicht wieder zurückdrängen lassen (fixierte Hämorrhoiden)

Bei Hämorrhoideal-Beschwerden können schon Stuhlregulierung und eine lokale Salbenbehandlung mit einer Zinkpaste zahlreiche Beschwerden beheben. Bei der Toilettenhygiene sollten Duftstoffe und eine zu starke mechanische Beanspruchung des Anus durch Reiben vermieden werden. Wasser (Bidet oder Dusche) und ein weiches Handtuch sollten für die Toilettenhygiene ausreichen. Bei anhaltenden Problemen ist der Schwellkörper jedoch zu verkleinern. Dazu stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung.

Sklerosierung und Gummibandligatur
Nur selten muss operiert werden. Meist hilft eine mehrmalige Verödung (Sklerosierung) oder das Abbinden mit kleinen Gummiringen (Ligatur).

Bei der Sklerosierung wird eine Gewebe angreifende Substanz (Ethoxysklerol) in die Schleimhaut eingespritzt. Dieses verödet das überschießende Gewebe und der Hämorrhoidealbereich wird verkleinert.

Bei der Ligatur wird das Gewebe mit einem Gummiband abgebunden. Nach einigen Tagen fällt das Band (und das abgeschnürte Gewebe) ab. Hiermit können auch größere Bereiche behandelt werden.

Beide Verfahren sind in aller Regel schmerzlos und nur selten mit Komplikationen behaftet. Die Behandlungen können jederzeit wiederholt werden. Eine Vorbereitung ist in aller Regel nicht erforderlich. Erfolge stellen sich nach 1-2 Behandlungen ein, meist werden jedoch 3-4 Behandlungen im Abstand von jeweils 4-6 Wochen durchführt.

Therapieoptionen:
Stadium Methode Alternativen

  • Grad 1
    Methode: Ballaststoffe
    Alternativen: Sklerosierung
  • Grad 2
    Methode: Ballaststoffe, Gummibandligatur
    Alternativen: Sklerosierung
  • Grad 3
    Methode: Ballaststoffe, Operation
    Alternativen: Gummibandligatur
  • Grad 4
    Methode: Ballaststoffe, Operation

Wie bereits erwähnt ist aber auch ein besonderes Augenmerk auf eine Stuhlregulierung zu legen. Verstopfung oder Durchfall verstärken Probleme am After. Dabei kann eine Ernährungsumstellung auf eine ballaststoffreiche Kost eine Besserung erzielen. Vorübergehend kann dabei auch der Einsatz von additiven Ballaststoffen (indische Flohsamenschalen z.B. als Mucofalk® Apfel, Orange oder Fit oder naturbelassen als Plantago ovata) zur Stuhlregulierung hilfreich sein.

Kontakt
  • Gastropraxis an der St. Barbaraklinik I Hamm
  • Am Heessener Wald 1
  • 59073 Hamm
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