Der Reizdarm (die "Migräne des Darmes")

Was ist ein Reizdarm? Unter dem Reizdarm versteht man sogenannte funktionelle Beschwerden. Durchaus heftige Schmerzen, Durchfall oder Krämpfe werden geklagt, aber alle Untersuchungen zeigen keine Veränderungen.

1988 wurde erstmals auf dem 13. Internationalen Kongress für Gastroenterologie die so genannten Rom-Kriterien für das Reizdarmsyndrom zusammengestellt. Heute mehrfach aktualisiert und überarbeitet gelten die Rom-II Diagnosekriterien für das Reizdarmsyndrom:

Bauchschmerzen und Unwohlsein während der vergangenen 12 Monate über die Dauer von mindestens 12 Wochen (nicht un-bedingt aufeinander folgend), wobei mindestens 2 der 3 folgenden Charakteristika erfüllt sind:

  • Erleichterung der Beschwerden nach der Defäkation (Stuhlentleerung)
  • Beginn der Beschwerden im Zusammenhang mit einer Änderung der Stuhlfrequenz und/oder
  • Beginn der Beschwerden im Zusammenhang mit einer Änderung der Stuhlkonsistenz

Zusätzliche Beschwerden Symptome, die darüber hinaus die Diagnose Reizdarmsyndrom stützen:

  • Abnorme Veränderung der Stuhlfrequenz (weniger als 3 Stuhlgänge pro Woche oder mehr als 3 Stuhlgänge pro Tag)
  • Abnorme Veränderung der Stuhlkonsistenz (hart, breiig, wässrig)
  • Abnorme Stuhlpassage (mühsam, gesteigerter Stuhldrang, Gefühl der inkompletten Entleerung)
  • peranaler Schleimabgang (Schleimbeimengungen im Stuhl)
  • Blähungen oder Gefühl der abdominellen Distension Distension = Erweiterung)

Bei all diesen Beschwerden ist ein konsequente Diagnostik zum Ausschluss einer organischen Erkrankung, z.B. einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung (CED) oder einer Zöliakie/Sprue erforderlich. Häufig wird Ihnen daher eine Magen- und Darmspiegelung angeboten werden müssen, ggf. ergänzt durch Atemtestungen auf Nahr-ungsmittelunverträglichkeit und/oder eine Laboruntersuchung.

Kontakt
  • Gastropraxis an der St. Barbaraklinik I Hamm
  • Am Heessener Wald 1
  • 59073 Hamm
Menü
Mitgliedschaften & Zertifizierungen